Eine Marcaire-Mahlzeit in den Hochvogesen genießen
Marcaire? Was könnte das wohl bedeuten? Ein lokales Wort, das nach Hochweiden und Traditionen klingt. Ein Marcaire (Melker) ist ein Bauer des Vogesenmassivs, der für den Stall und die Käseherstellung zuständig ist. Der Melker ist also der große Meister und Hüter unserer berühmten Käsesorten Münster und Bargkass (Bergkäse). Jetzt, da Sie ihn etwas näher kennen, nehmen Sie doch Platz an seinem Tisch und entdecken die berühmte Melkermahlzeit.
Also wohin gehen wir?
Wenn Sie wirklich eine authentische Melkermahlzeit probieren möchten, gibt es nur eine Möglichkeit: der Bergkammstraße folgen, einen Bergbauerngasthof finden und sich dort an den Tisch setzen. Die Sennereien der Vogesen haben sich stark verändert. Viele von ihnen verfügen heute über ein Restaurant, wo man von den Gastwirten zu einer einfachen, großzügigen Küche herzlich empfangen wird. Alle angebotenen Gerichte werden von ihnen liebevoll aus hofeigenen Produkten zubereitet.
Jetzt aber zur Sache: Was essen wir denn?
Jeder Bauerngasthof hat seine eigenen Spezialitäten, die von der Jahreszeit und seinen Produkten abhängen. Es gibt jedoch einige wesentliche Bestandteile des Melkeressens.
Da ist zunächst einmal die Vorspeise. Meist eine Gemüsesuppe oder eine hausgemachte Fleischpastete, manchmal auch beides.
Dann folgt der unbestrittene Star des Essens: Roïgabrageldi (Tofailles in Lothringen). Hinter diesem - für ungeübte Ohren - hart klingenden Wort verbirgt sich ein leckeres Kartoffelgericht. Die Kartoffeln werden in Scheiben geschnitten und mit Zwiebeln, manchmal auch mit Speck, einige Stunden in Bauernbutter gegart. Dazu wird Kassler serviert.
Den süßen Abschluss bildet ein Obstkuchen mit Früchten der Saison. Allerdings erst im Sommer wird es mit den lokalen Heidelbeeren - Brimbelles genannt - so richtig traditionell. Denn nur sie zaubern ein zufriedenes Lächeln, mit blauen Zähnen und Lippen, ins Gesicht der Gäste. Heute ist das Melkeressen viel üppiger als es ein Almbauer gekannt hätte. Aber es ist immer noch authentisch und großzügig wie die Berge der Vogesen. Und das ist es, was seinen ganzen Charme ausmacht.
Eine Melkermahlzeit wird nie nur eine weitere Etappe Ihrer Besichtigungstour sein. Im Vogesenmassiv ist schon das Essen ein Erlebnis für sich. Natürlich empfiehlt es sich, die Mittagspause mit einem kleinen Verdauungsspaziergang in der Umgebung zu verlängern. Atmen Sie frische, reine Luft und genießen Sie von den Bergkämmen aus den Blick auf die Ballons des Vosges, die Vogesenbelchen. Nur die Mutigsten, oder diejenigen mit einem schnellen Stoffwechsel, schaffen es, nach einem solchen Festmahl noch einige Kilometer zu wandern.
Un repas marcaire ne saurait être une simple étape parmi d’autres dans une journée de visite. Dans le Massif des Vosges, manger est une expérience en soi. Bien sûr, il vous est plus que recommandé de prolonger le déjeuner par une petite marche digestive aux alentours de la ferme. Profitez de la vue sur les ballons des Vosges depuis les crêtes, respirez l’air frais. Seuls les plus courageux, seuls les métabolismes rapides, parviendront à enchaîner sur quelques kilomètres de randonnée après une telle bombance.