Genießen Sie eine Melkermahlzeit
Sie sind auf der Suche nach einem kulinarischen Abenteuer? Dann auf in das Vogesenmassiv! Von Norden bis zum Süden werden Sie überall charakteristische Spezialitäten und Handwerkskunst finden, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Eines der Symbole der Vogesen ist zweifellos die Melkermahlzeit. Dieses traditionelle Menü schmeckt am besten in einem Bergbauerngasthof auf den Vogesenhöhen, umgeben von Freunden. Es ist eine wahre Einladung zur Begegnung und zum Austausch. Betrachten wir diese herzhafte Mahlzeit, in der sich Identität der Region widerspiegelt einmal näher.
Die Ursprünge der Melkermahlzeit
Ein „Marcaire“ ist ein Landwirt im Vogesenmassiv mit Milchkuhhaltung. Die gewonnene Milch dient zur Herstellung von Munsterkäse. Sein Name leitet sich von dem Wort „malker“ ab, was auf Elsässisch „derjenige, der die Kühe melkt“ bedeutet, ein Melker also.
Seit dem frühen Mittelalter haben die Melker mit ihren Herden die Berglandschaften geprägt. Sie waren es, die nach und nach die Wälder auf den Bergkämmen rodeten, um die Hochweiden für ihr Vieh zu schaffen.
Im Winter arbeitet der Melker auf seinem Hof im Tal mit seinen Tieren, die es in ihren Ställen schön warm haben. Aber sobald es wärmer wird, zieht er mit seiner Herde wieder hinauf auf die Bergweiden, nach deren duftendem Gras die Kühe ganz verrückt sind! So verbringen sie den ganzen Sommer in der „Marcairie“, einem kleinen Bergbauernhof, der sich an die Berghänge schmiegt.
Heute haben sich diese „Marcairies“ oder Sennereien in Bergbauerngasthöfe verwandelt. Die meisten Melker heißen Wanderer und Gäste zum Kosten ihrer lokalen Spezialitäten willkommen, von denen eine köstlicher ist als die andere! Aufgewartet wird mit Wurstwaren, Molkereispezialitäten und Räucherfleisch, wobei das allseits beliebte Melkeressen immer noch an erster Stelle steht.
Die Melkermahlzeit als köstlicher Beweis einer lebendigen Region
Die Melkermahlzeit ist ein großzügiges Menü mit verschiedenen Spezialitäten aus den Vogesen, nach der Sie gesättigt und wunschlos glücklich sein werden. Am besten schmeckt sie in guter Gesellschaft, in einem gemütlichen Bergbauerngasthof, vor oder nach einer Wanderung auf den Bergkämmen.
Das Melkeressen beginnt mit einer Gemüsesuppe oder einem Stück Fleischpastete, die mit grünem Salat serviert wird. Diese köstliche Blätterteigpastete ist mit Schweine- und Rindfleisch gefüllt. Die Füllung ist von Tal zu Tal unterschiedlich. Einige Gastwirte legen das Fleisch in Elsässer Weißwein ein, andere halten sich treu an das Rezept ihrer Vorfahren.
Dann folgt der Hauptgang des Melkeressens mit fein geräuchertem Schweinefleisch und geschmorten Kartoffeln: die berühmten „Roïgabrageldi“ oder „Tofailles“, je nachdem, auf welcher Seite der Vogesen man sich befindet. Die Köche der Bergbauerngasthöfe bereiten dieses Gericht mit Speck, Zwiebeln, Butter und manchmal Weißwein in einem Kupferkessel über einem Holzfeuer zu. Nach zwei Stunden Garzeit vermischen sich die Kartoffeln mit dem Speck zu einer zart schmelzenden, himmlischen Köstlichkeit!
Was könnte wohl auf ein so köstliches Gericht folgen? Nun, ein Stück Bauernkäse, Munster natürlich! Dieser Käse wird aus der Rohmilch der Vogesenrinder hergestellt und reift an Ort und Stelle. Lassen Sie sich nicht von seinem kräftigen Aroma abschrecken, denn sein Geschmack ist weich und mild. Sie können auch einen Bargkass probieren, ein gepresster und gekochter Käse mit wilden, fruchtigen Noten.
Sie sollten Ihre MelkerMahlzeit mit einer süßen Note abschließen. Je nach Jahreszeit empfehlen Ihnen die Gastwirte vielleicht ein Stück Obstkuchen. Wilde Heidelbeeren, Zwetschgen, Mirabellen, Sauerkirschen... die Auswahl ist riesig! Lassen Sie sich auch von einem Siesskass verführen, einem extra frischen Käse, der reichlich mit Kirschwasser, Sahne und Zucker übergossen wird.
Wo kann man in den Vogesen eine gute Melkermahlzeit essen?
Ein wichtiger Punkt: Die Melkermahlzeiten werden in den Fermes-Auberges, den Bergbauerngasthöfen serviert. Das bedeutet, Sie müssen also zu einem dieser Restaurants in den Hochvogesen hinaufsteigen, bevor Sie sich auf der Terrasse niederlassen und die atemberaubende Aussicht auf das Tal genießen oder von der angenehmen Wärme eines Holzfeuers profitieren können.
Die unbestrittenen Hüter dieser Melkertradition sind die Bergbauerngasthöfe des Petit Ballon, des Kleinen Belchens, von denen es in diesem Gebiet sechs gibt. Einige werden seit Generationen von der gleichen Familie geführt, die das reiche Know-how seit Jahrhunderten weitergibt. Setzen Sie sich doch ganz einfach auf die Terrasse einer dieser Gasthöfe und lassen Ihren Blick über die Rheinebene schweifen oder genießen Sie drinnen den typischen Gastraum, der herrlich nach Kartoffeln duftet, die noch im traditionellen Kupferkessel kochen.
Nützliche Infos
Für ein komplettes Melkeressen müssen Sie mit etwa 25 € pro Person rechnen. Im Allgemeinen sind die Bergbauerngasthöfe zur Mittagszeit geöffnet, manche auch zum Abendessen.
Zwar ist das Melkeressen der Star der Bergbauerngasthöfe, aber es warten viele andere leckere Bergspezialitäten auf Sie! Je nach Gasthof und der Verfügbarkeit ihrer Produkte können Sie köstliche Wurstwaren, Sauerkraut mit Fleisch aus den Bergen oder köstliche Pot-au-feu (Fleischeintopf) probieren.
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Auch fruchtige Aperitifs stehen den berühmten Brannt- und typischen Obstweinen des Vogesenmassivs in nichts nach. Diese werden aus reifen Brombeeren oder Himbeeren hergestellt, die zunächst gepresst und dann wie Traubenweine gekeltert werden, sodass ein süßes, weiches Getränk entsteht. In den Südvogesen sollten Sie Ihre Mahlzeit mit einem Kirschwasser aus Fougerolles abschließen, einem Digestif aus saftigen, duftenden Süßkirschen mit einem anerkannten AOC-Gütesiegel.
